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2005/04/12 (18:50) from 129.206.196.43' of 129.206.196.43' Article Number : 190
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Japans Nationalisten trauern der "Größe"




Japans Nationalisten trauern der "Größe" des kriegerischen Kaiserreiches nach
Tokio - Japan hat ein höchst merkwürdiges Verhältnis zu seiner aggressiven Kolonial- und Kriegsgeschichte. Die Wunden dieser Vergangenheit, die vielen Opfer in Japan und seinen Nachbarländern, ließen nach dem Krieg - unterstützt durch die von Amerika 1947 vorgegebene Verfassung, in der Japan "auf alle Zeit" dem Krieg abschwört - eine starke pazifistische Strömung in der Bevölkerung entstehen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch mehrere nationalistische Gruppen, die das demokratische Recht der Meinungsfreiheit in Anspruch nehmen, um lautstark die Größe des einstigen Reichs und die heldenhaften Soldaten der Kaiserlichen Armee zu propagieren. Bis heute fahren diese Radikalen in schwarzen Bussen vor die Botschaften Chinas, Rußlands oder Südkoreas, wenn einmal wieder über das Hoheitsrecht bestimmter Inseln gestritten wird. Jüngstes Beispiel: Tokdo, von Japan Takeshima genannt, 1905 Korea entrissen und seit mehreren Dekaden wieder unter Kontrolle Südkoreas.


Wenn Premierminister Junichiro Koizumi den umstrittenen Yasukuni-Schrein besucht, bedient er damit die Emotionen der Nationalisten, aber auch einiger konservativer Japaner. Gleichzeitig verletzt er die Gefühle derer, die unter den Armeen des Kriegskaisers Hirohito gelitten haben, denn am Yasukuni-Schrein wird nicht nur der japanischen Gefallenen gedacht, sondern auch Kriegsverbrechern, die im Tokio Tribunal zum Tode verurteilt wurden. Kriegsverbrechen gab es genug: zum Beispiel das Massaker von Nanking oder die Menschenversuche der Einheit 731. Viele Tausende Frauen aus Korea und China wurden als "Trostfrauen" zur Prostitution verschleppt.


In der Aufarbeitung seiner Geschichte versteckt sich das offizielle Japan oft hinter eigenen Opfern, erinnert an die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki. In manchen Geschichtsbüchern für die Schulen werden japanische Kriegsverbrechen entweder nicht erwähnt oder wird Geschichtsklitterung betrieben. So zum Beispiel in einem jetzt abermals für den Bücherkanon der Schulen genehmigten Buch des Verlags Fusosha Publishing, der zur Fuji-Sankei-Gruppe gehört, die wiederum die erzkonservative Zeitung "Sankei" verlegt und der der größte private TV-Sender gehört. Kritische Lehrer verwenden das umstrittene Werk allerdings nicht: Nur ein Prozent der japanischen Schulen hat Exemplare des Buches bestellt. bew




Artikel erschienen am Mon, 11. April 2005


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