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2005/05/20 (08:48) from 129.206.196.164' of 129.206.196.164' Article Number : 202
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Stammzellen von Kranken geklont





 
 
Die gewonnen Stammzellen sind pluripotent und können sich zu einer Reihe von Zelltypen entwickeln. (Foto: Science)  
 
19. Mai 2005


Stammzellen von Kranken geklont
Ein südkoreanisches Forscherteam hat erstmals Stammzellen aus geklonten Embryonen erkrankter Menschen gewonnen. Dem Ziel der Stammzellforschung, verträglich implantierbare Ersatzzellen für die Behandlung von Krankheiten zu erzeugen, ist man damit "einen riesigen Schritt" näher gekommen, urteilen Mediziner.

 
 
Geklonter menschlicher Embryo (Foto: W. S. Hwang)  
 
Passende Zellen
Forschern um Woo Suk Hwang von der südkoreanischen Nationaluniversität in Seoul war es als weltweit Ersten gelungen, embryonale Stammzellen aus eigens dazu geklonten Embryonen zu gewinnen. Sie stellten ihre Methode im Februar des vergangenen Jahres auf einem Kongress vor. Nun berichten die Wissenschaftler um Hwang in der Online-Ausgabe des Magazins "Science" über entscheidende Verbesserungen des Verfahrens.

Jede der elf gewonnenen Stammzelllinien passt genetisch zu einem der erkrankten Menschen, die das Erbgut für die Erzeugung der Zellen lieferten. Bislang haben Forscher nur Stammzelllinien gesunder Erbgut-Spender erzeugt. Doch Kranken können nur genetisch weitgehend gleiche Stammzellen eingepflanzt werden, um die Verträglichkeit zu gewährleisten. Erste Tests mit den neuen Zelllinien deuteten darauf, dass keine Abstoßungsreaktionen zu erwarten sind, berichten die Forscher. Im Organismus der Erbgut-Spender haben sich die Zellen jedoch noch nicht bewährt.

17 Eizellen
Weltweit führend ist das Forscherteam vor allem in der Effizienz der Zellgewinnung. Die Wissenschaftler entnahmen den 18 freiwilligen Spenderinnen insgesamt 185 Eizellen. Sie entfernten deren Zellkerne und fügten stattdessen Zellkerne von Hautzellen der männlichen und weiblichen Patienten ein. Von diesen Konstrukten entwickelten sich 31 bis zu einem Stadium, in dem embryonale Stammzellen entnommen werden können. In elf der Versuche entwickelten sich die theoretisch unbegrenzt teilungsfähigen Stammzelllinien.

Um embryonale Stammzellen für einen Menschen zu erzeugen, benötigten die Forscher im Mittel nur 17 Ansätze. Noch bei den im Jahr 2004 beschriebenen Versuchen hatten sie 242 Eizellen verwendet und eine Stammzelllinie gewonnen.

Offene Fragen
"Wenn diese Stammzellen sicher transplantiert werden können, gelangen effektive Behandlungen - vielleicht sogar Heilungsmethoden - in unsere Reichweite", wird Gerald Schatten in einer Mitteilung der US-amerikanischen University of Pittsburgh zitiert. Der Klonforscher sieht in Hwangs Methode einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung von Stammzell-Therapien.

Die zwischen zwei und 56 Jahre alten Personen, denen das Erbgut entnommen worden war, litten an Diabetes, einem angeborenen Antikörpermangel oder Verletzungen des Rückenmarks. Stammzell-Therapien könnten wie bei diesen Erkrankungen überall da medizinisch eingesetzt werden, wo Zellen im Körper des Betroffenen "ausfallen".

Bis dahin müsste jedoch noch eine Reihe von Fragen geklärt werden, sagen die Forscher um Hwang. Ungeklärt ist bislang etwa, ob die Zellen im Körper des Erkrankten überleben können und die gewünschte Funktion übernehmen.

(N24.de, Netzeitung)

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