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2005/05/20 (17:19) from 129.206.196.223' of 129.206.196.223' Article Number : 208
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Stammzellen aus Körperzellen gewonnen





Stammzellen aus Körperzellen gewonnen

Durchbruch beim therapeutischen Klonen
Von Martin Fritz, ARD-Hörfunkstudio Tokio

 
[Bildunterschrift: Therapeutisches Klonen: Ein Bild aus einem koreanischen Labor (Archivbild)]
Die Nachricht fasziniert und erschreckt zugleich: Forscher der Universität Seoul haben erstmals die Körperzellen von schwerkranken Menschen geklont und dadurch embryonale Stammzellen von insgesamt elf Patienten gewonnen. Neun der Patienten im Alter zwischen zwei und 56 Jahren sind querschnittsgelähmt, einer leidet an Diabetes, ein anderer an einer Immunschwäche. Die Forscher entkernten Eizellen von Spenderinnen und verschmolzen sie mit Hautzellen der Schwerkranken. Daraus konnten sie embryonale Stammzellen gewinnen.

Die neue Zellen haben dasselbe Erbgut wie die Patienten und werden deshalb von ihrem Körper nicht abgestoßen. Dadurch würden sich ihre Heilungschancen erheblich verbessern, wenn man die Stammzellen in sie einpflanzen würde. Embryonale Stammzellen sind nicht spezialisiert und sollen sich im Körper zu Ersatzgewebe entwickeln, das die Arbeit von kranken oder abgestorbenen Zellen übernimmt. Auf diese Weise könnte man zum Beispiel nach einem Unfall den geschädigten Nervenstrang der Wirbelsäule wiederherstellen.

Der Leiter des südkoranischen Forscherteams, Woo-suk Hwang, meint: "Dieses Ergebnis bringt die Wissenschaft einen gigantischen Schritt vorwärts - hin zu dem Tag, an dem die verheerendsten Krankheiten der Menschheit und Verletzungen effektiv behandelt werden können durch den Einsatz von therapeutischen Stammzellen."

Erfolgsrate verzehnfachtExperten nannten den Durchbruch in der Stammzellenforschung "spektakulär", denn die südkoreanischen Forscher haben die traditionelle Klonmethode, die bereits beim Klonschaf Dolly eingesetzt wurde, erheblich verbessert. Durch insgesamt 15 Kniffe erhöhten der Tiermediziner Hwang und sein Partner Shin-yong Moon, ein Gynäkologe, die Erfolgsrate um das Zehnfache. Hwang und Moon hatten schon vor rund einem Jahr Geschichte geschrieben, als sie den ersten menschliche Embryo klonten. Damals mußten sie rund 250 Eizellen befruchten, um ein Embryo zu bekommen.

"Keine Embryos geklont"Ihr jüngster Erfolg beim therapeutischen Klonen stößt die Tür zu einer neuen Welt der Medizin auf. Allerdings werden bis zum klinischen Einsatz des Klonens nach Angaben der südkoreanischen Forscher noch einige Jahre vergehen. Die gewonnenen Stammzellen haben zudem wohl die gleichen genetischen Fehler wie die Ausgangszellen und sind nicht direkt zur Heilung einsetzbar. Aber die Leiden selbst lassen sich jetzt im Labor viel besser erforschen. Die südkoreanischen Wissenschaftler erklärten, ihre verschmolzenen Zellen seien keine Embryos, sondern man habe nur Zellkerne übertragen. Hwang und seine Kollegen gelten als seriös und betonten erneut, ihre Methoden dürften nicht zum Klonen kompletter Menschen dienen. Dieses reproduktive Klonen müsse man gesetzlich verbieten.

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