DW AltaVista Translation


2005/09/13 (07:40) from 129.206.197.62' of 129.206.197.62' Article Number : 247
Delete Modify Spiegel Access : 1217 , Lines : 350
TV- STREITGESPRÄCH - Live-Kommentar
























Druckversion - Live-Kommentar 1: Fischer/Schröder im Guidomobil - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten



















SPIEGEL ONLINE - 12. September 2005, 21:12

URL: http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,374357,00.html


Live-Kommentar 1
 
Fischer/Schröder im Guidomobil


Ring frei zur letzten Redeschlacht. Konnte die Kandidatin diesmal gegen den Kanzler punkten? SPIEGEL-Redakteur Matthias Matussek kommentierte die Diskussionsrunde der Spitzenpolitiker live.

+++



[22.37]  Schröders Schlussstatement war routiniert, war professionell, doch Merkels Schlussappell an die Erneuerung der Republik für einen realen Politikwechsel wirkt womöglich stärker nach. Nun haben die Meinungsforscher das Wort und damit das Volk - und das ist immer anderer Meinung als ich. Das ist das bittere Los eines Genies.



+++



[22.35] Stoibers Schlussstatement ist von doch sagenhafter Hölzernheit, erstaunlich, wie es ihn so lange an der Spitze der Politik halten konnte, ein großer Fehler, zum  Ausklang noch einmal an die schwächste Position der Union zu erinnern, nämlich die lauwarme Haltung im Irak-Krieg. Wie kann man nur so dämlich sein? Das Problem der Union ist tatsächlich immer wieder das Personal.



+++



[22.27] Guido Westerwelle sollte nicht lachen. Er sieht dann immer aus wie ein Eintänzer im Café Keese. Das Lächeln sollte er der Regierung überlassen. Dort kostet dieses Lächeln Punkte. Ich glaube, dieser Abend geht in der Stilfrage eindeutig gegen Fischer/Schröder aus. Vor allem gegen Fischer. Man glaubt kaum, dass es diesem gebeutelten deutschen Volk recht ist, wenn die politisch Verantwortlichen sich zu hochmütig geben. Womöglich hat sich Schröder durch Fischers Bräsigkeit hinreißen lassen. Im letzten Duell war er authentischer, ernsthafter, glaubwürdiger.



+++



[22.22] Westerwelle ist erstaunlich gut. Plötzlich lässt er Fischer/Schröder wie die Guidomobil-Bewohner aussehen, die sich durch die Probleme witzeln, während er sachlich und scharf Punkt für Punkt seine  Mängelliste abarbeitet, seine Klarheit zu den Punkten Steuerreform und Subventionsabbau war erfrischend. Die Regierung ist damit beschäftigt, die Vergangenheit zu verteidigen, während Westerwelle in die Zukunft argumentiert... Gysi nähert sich den großen politischen Fragen in einer Mischung aus Klassenkampf-Feuilletons und listigen, kleinen Anwaltssophismen. So etwas galt früher als "erfrischend und intelligent". Früher...



+++



[22.17] Merkel an ihre USA-Unterstützung im Irak-Krieg zu erinnern ist richtig, aber aus Fischers Mund unehrlich. Er war damals  derjenige, der seine Stirn in 16 Falten gelegt und hinter den Kulissen gemurmelt hat, es sei ein schrecklicher Fehler von Schröder, die USA zu verprellen und damit Deutschland zu isolieren.



+++



[22.14]  Damit hat Fischer schon wieder einen Prozentpunkt eingebüßt: Man kann nicht sagen, "Wir gewinnen die Wahl." Das erzeugt in jedem den verständlichen Reflex, ihn die  Wahl verlieren zu sehen. Aber es ist schwer zu unterscheiden, wann Fischer unsympathischer ist: Wenn er arrogant ist oder staatsmännisch oder betroffen oder einfach mit seiner jeweils nächsten Trophäenfrau wie ein russischer Mafiadon umgeben von Leibwächtern auf dem Bundespresseball auftaucht.  



+++



[22.08]  Man sieht bei Schröder, bei Fischer und bei Stoiber erst recht den Leerlauf des alten politischen Systems, die Sozialisation in den Parteien, den Lebensmief Politik. Daneben wirkt Merkel bisweilen von sympathischer Unbeholfenheit, ihrem Quereinsteigertum traut man zu, die überraschende Quereinsteigerlösung zu finden.



+++



[22.05]  Wieso grätschen weder Merkel noch der Rest nicht den Gegnern in die Beine während sie reden? Fischer macht das bei jedem Statement, einfach, weil er die Straßenkämpfererfahrung hat und genau weiß, dass man dafür sorgen muss, dass der andere gar nicht erst zum Atem holen kommt.



+++



[21.58] Merkel argumentiert gut, wenn sie im Zusammenhang redet. Im Smalltalk sind die anderen besser. Doch dieser Zwischenschnitt auf Fischers blasiertes, hochmütiges, müdes Lächeln hat die Grünen sicher zwei Prozent gekostet.



+++



[21.56] Natürlich geht einem Gysis gefakter Berliner Proletenslang unglaublich auf die Nerven, er versimpelt alles auf den Sound von "Wir-hier-unten-ihr-da-oben", aber offenbar gibt es Abnehmer dafür. Nur wer? Der Typ kann doch im Ruhrgebiet nicht ankommen. Bleiben die Frustrierten im Osten. Aber man muss schon sehr frustriert sein...Ungeschickt argumentiert er sicher nicht.



+++



[21.51] Westerwelle ist bisher der Sieger des Abends. Er bleibt am präzisesten und aggressivsten bei seinen Argumenten, er schüttelt selbst Fischer ab und macht die Einwürfe Schröders noch bräsiger als sie wirken.



+++



[21.48] Die Moderation ist von einer gnadenlosen  Schlichtheit. Wie kann einem nur der Satz passieren: "Die Mehrheit der Deutschen will, also nee, 27 Prozent wollen eine Große Koalition, Herr Westerwelle, was sagen Sie dazu?"



+++



[21.45] Immer, wenn ich Fischer reden sehe, besorgt, staatsmännisch, muss ich daran denken, dass er eigentlich seinen Gegnern, wie damals den Bullen, gern ins Gesicht tritt.



+++



[21.43] Aktuelle Durchsage meiner Frau, der unbestechlichsten Stimme, die es geben kann, denn sie ist ein Fan Schröders: Dieses Mal gefällt ihr Merkel besser, weil Schröder/Fischer zu selbstgefällig wirken, zu wenig selbstkritisch, zu brutalo-mäßig. Und das ist nicht angebracht angesichts der Probleme, die sich in Deutschland in den letzten Jahren aufgehäuft haben.



+++



[21.37] Schröder zeigt Wirkung. Merkel hat in die Zukunft gesprochen und damit Schröder gezwungen, sich für die Vergangenheit zu verantworten. Leider verdaddelt sie es wieder - eine verhängnisvollere Formulierung als "Sie haben es auch nicht geschafft, wie wir damals" kann es gar nicht geben.



+++



[21.34] Merkel hat in dem ersten zusammenhängenden Statement, das sie machen darf, in allen Punkten recht. Sie bringt es nur so rührend schlecht über die Rampe. Es kann aber sein, dass genau in diesem Moment die lächelnde Selbstgefälligkeit Schröders nach hinten losgeht, denn in Merkel sieht das Publikum eine Politikerin, die sich um Genauigkeit, um Redlichkeit bemüht und das könnte für sie sprechen.



+++



[21.29] Schröder punktet, weil er mit Recht darauf hinweist, dass er es war, der das Land aus der Stagnation geführt hat. Es spricht einiges dafür, dass ein Aufschwung um die Ecke liegt und es kann gut sein, dass er tatsächlich, wenn er eine weitere Chance erhielte, einer der großen Kanzler werden könnte, der er bisher nicht ist. Bisher ist er einfach der sympathischste von allen.



+++



[21.26] Merkel ist die große, weiße Leerstelle des Abends - vermutlich aus dem Bedürfnis heraus, nichts falsch zu machen und auf Fehler des großen Gegners zu warten, die er niemals begehen wird.



+++



[21.21] Die erwiesene Ekelbacke Westerwelle ist der einzige in der Runde, der bisher Biss zeigt. Wie schade, dass man immer den falschen Leuten applaudieren muss.



+++



[21.19] Wenn sich die düstere Weltlage auf Fischers Stirn in Falten legt, macht er klar, die Welt kann allein er retten - mit diesem abgeschmackten Schauspielertrick nervt er jeden intelligenteren Beobachter seit Jahren. Erstaunlich, wie brav ihn die unerfahrene Gegenseite ausreden lässt. Die Bilanz Fischers ist verheerend: Europa fällt auseinander, der Nahe Osten findet ohne ihn statt, wenn Schröder nicht wäre, wären wir im Irak, die Uno-Sicherheitratsmitgliedschaft ist überaus dilettantisch vor den Baum gefahren worden, schließlich die Visa-Affäre. Wieso rechnet ihm das da keiner vor?



+++



[21.13] Merkel unterbietet ihre Wahlplakate optisch. Schröder ist auf gleicher Höhe mit den seinen. Heutzutage spielt so etwas eine Rolle.



+++



[21.11] Wie will Schröder 30 Milliarden Euro einsparen, ohne Grausamkeiten zu begehen? Keiner fragt nach. Offensichtlich  kommt er in dieser Runde damit durch. Mutig, dass Merkel weiterhin zu Kirchhof steht.



+++



[21.05] Schade, dass SPD-Parteichef Franz Müntefering nicht dabei sein kann. Ich hatte mich schon auf ein rhetorisches Feuerwerk eingestellt. Nun müssen wir mit dem drögen Schröder vorlieb nehmen.




 



© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH





Zum Thema:








Zum Thema in SPIEGEL ONLINE:   
· Live-Kommentar 2: Merkel kämpft, Westerwelle zetert (12.09.2005)
http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,374359,00.html












    



















Druckversion - Live-Kommentar 2: Merkel kämpft, Westerwelle zetert - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten



















SPIEGEL ONLINE - 12. September 2005, 21:12

URL: http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,374359,00.html


Live-Kommentar 2
 
Merkel kämpft, Westerwelle zetert


Ring frei zur letzten Redeschlacht. Konnte die Kandidatin diesmal gegen den Kanzler punkten? SPIEGEL-ONLINE-Redakteur Wolfgang Büchner kommentierte die Diskussionsrunde der Spitzenpolitiker.

+++  



[22.40]
Fazit: Diese Runde war deutlich spannender und erhellender als das erste Duell. Die Politiker in der Mehrheit, die fragenden Journalisten in der Minderheit - auch das war erfrischend. Gysi und Westerwelle waren die großen Verlierer, Gysi als eine Art Polit-Clown ohne
jegliches Gewicht. Der FDP hätte gut getan, wenn Westerwelle vor diesem Wahlkampf den Dirigentenstab an seinen Fraktionsvorsitzenden Gerhardt abgegeben hätte.



Die Kanzlerkandidatin wirkte deutlich durchsetzungsstärker als im Duell mit Schröder, insbesondere ihr emotionaler Rückgriff auf ihre Biografie wirkte überzeugend. Dennoch hat sie Mühe, den Wählern Wärme zu spenden. Wärme, nach der sich in unsicheren Seiten so mancher sehnt und die Schröder in seiner staatsmännischen Weise immer wieder verbreitet.



CSU-Chef Stoiber wirkte hölzern. Er könnte hundert Mal Recht haben und würde trotzdem nie eine Bundestagswahl gewinnen. Fischer bleibt der Meisterrhetoriker. Doch in der heutigen Runde wirkte die Mischung zwischen Staatsmann und Sponti manchmal zu inszeniert.



+++  



[22.38]
Schröders Schlusswort geht ein wenig unter. Merkel kommt prägnant zum Punkt: Schröders Agenda 2010 sei ein guter Ansatz gewesen, habe die Financial Times Deutschland gelobt, doch für die Zukunft habe Rot-Grün kein Konzept.



+++  



[22.35]
Stoiber greift überraschend Schröders Friedenskanzler-Image an. Er wirft dem Außenminister vor, es sei eine "absolute Unverschämtheit" vor einem Millionenpublikum zu behaupten, dass heute deutsche Truppen im Irak stehen würden, wenn er 2002 die Wahl gewonnen hätte. Dies wäre nie so gekommen, insistiert Stoiber. Fischer versucht Stoiber zu unterbrechen, winkt drohend mit einem Merkel-Artikel,  doch der bayerische Ministerpräsident macht seinen Punkt.



+++  



[22.24]
Der ehemalige Spaßpolitiker Westerwelle redet ernst wie ein Staatsanwalt. Immer wieder wiederholt sein Credo, dass nur eine bessere Wirtschaftspolitik, eine bessere Mittelstandsförderung die Probleme des Landes lösen kann. Der soziale Frieden in Deutschland sei nicht in Gefahr durch einen demokratischen Regierungswechsel, sondern durch die Millionen Arbeitslosen.



+++  



[22.16]
Fischer spürt, dass Merkel Oberwasser bekommt. Eilig bringt er das Thema auf die Friedenspolitik. Indirekt wirft er Merkel vor, dass sie Deutschland an der Seite der USA in den Irak-Krieg geführt hätte, wenn sie damals bereits Kanzlerin gewesen wäre.



+++  



[22.14]
Merkel reißt das Wort an sich und Fischer nutzt die Situation schelmisch aus: "Wenn ich das jetzt gemacht hätte, hätte ich eine scharfe Ermahnung bekommen". Doch die forsche Art mit der die Kanzlerkandidatin sich einmischt wirkt erfrischend. Erstmals wirkt die CDU-Chefin nicht wie ein redendes Parteiprogramm, sondern wir leidenschaftliche Politikerin.



+++  



[22.08]
Stoibers Stimme klingt gepresst. Und er redet kompliziert. "Was ich ihnen vorwerfe ist, dass sie die Lange anders darstellen, als sie es dann im Nachhinein machen". Was soll das heißen? So gewinnt man keine Wechselwähler.



+++  



[22.06]
Merkel punktet gegen Fischer. Ganz sachlich reagiert sie auf den Vorwurf  Fischers, die von der Union Gesundheitsprämie würde einen gut verdienen Minister wie ihn stark entlasten aber einem Arbeiter nichts bringen. Sie verweist auf die Steuerkomponente des geplanten Systemumbaus und landet einen Treffer mit dem Satz: "Sie sind nur in der Lage innerhalb eines bestehenden Systems zu denken". Eine feine Pointe gegen den früheren Sponti Joschka F. Doch insgesamt klingen Ihre Argumente gegen das generalistisch argumentierende Team Fischer/Schröder merkwürdig klein kariert. Sie mag Recht haben, doch mitreißend wirkt das nicht.



+++  



[21.53]
Nahkampf Westerwelle/Fischer: Als Fischer dem FDP-Chef ins Wort fällt, rüffelt Westerwelle den Außenminister. Gerade habe der Kanzler doch erklärt, dass es sich nicht gehöre sich gegenseitig zu unterbrechen. "Kann ja sein, dass das, was sich gehört, bei mir etwas unterentwickelt ist" gibt Fischer schnoddrig zurück. Hätte Westerwelle diese Antwort im Raum stehen lassen, wäre der Punkt an ihn gegangen. Doch der FDP-Mann lässt sich provozieren und wirkt am Ende zeternd.



Westerwelle kann argumentieren wie er will: Er bleibt der pubertierende Junge in dieser Runde, den man einfach nicht ernst nehmen will. Fischer bemerkt zu Recht: "Selbst Herr Stoiber lächelt, wenn er Ihnen zuhört."



+++  



[21.50]
Fischer arbeitet gekonnt die vermeintlichen Systemunterschiede heraus: Reformen zugunsten der Reichen versus Reform des Sozialstaates. Dass sich beide große Parteien bei vielen Sachfragen einig sind, spielt in diesen Momenten keine Rolle.



+++  



[21.46]  



Einmal mehr wirken Schröder/Fischer nonverbal stärker als Merkel/Stoiber. Merkel versucht zu lächeln, doch es wirkt wie ein Grinsen, Stoiber kneift die Augen zusammen, während Fischer über Gerechtigkeit im Sozialstaat doziert. Umgekehrt bleiben Kanzler und Vizekanzler total cool, während die Oppositionspolitiker ihre verbalen Attacken reiten.



+++  



[21.42]  



CSU-Chef Stoiber glänzt mit Detailwissen: 1,1 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse seien unter Rot-Grün verloren gegangen. Der bayrische Ministerpräsident führt starke Argumente ins Feld - doch er tut dies rhetorisch so hölzern, dass er damit wohl nur bei der eigenen Klientel punktet.



+++  



[21.39]  
Viel klarer als im ersten Schlagabtausch wirft Merkel dem Kanzler diesmal vor, seine selbst gesteckten Ziele weit verfehlt zu haben. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Schröder es künftig besser mache - daher brauche Deutschland einen Wechsel.



+++  



[21.37]  Merkel spielt die persönliche Karte, spricht die persönliche Biografie an, die Chancen, die sich für sie seit dem Untergang der DDR ergeben haben. Da kann Schröder nicht mit, er versucht die Kandidatin mit Zwischenfragen aus dem Tritt zu bringen.



+++  



[21.35]  Merkwürdiger Diskussionsverlauf. Moderator Theisen fordert Angela Merkel dazu auf, zu erklären, warum die von der Union mitbeschlossenen Arbeitsmarktreformen nicht funktionieren. Sie lehnt das ab und wirft Schröder vor, richtige Reformen auf den Weg gebracht zu haben, aber dann einfach aufgehört habe zu arbeiten. Merkel wirft dem Kanzler eine Angstkampagne gegen notwendige weitere Reformen vor.



Schröder reagiert wie schon im ersten Duell: Die Reformen seien in den Neunziger Jahren unter Kohl verschlafen worden.



+++  



[21.28]  Schröder entschuldigt seine Wirtschaftsbilanz mit dem "Krieg in Europa". Ein unglücklicher Versprecher: Gemeint ist natürlich der Krieg im Irak.



+++  



[21.25]  Gysi gibt den "wahren Oppositionspolitiker". Die SPD sei die neue Union, die Grünen spielten plötzlich Linkspartei. Süffisant verweist der rote Volkstribun darauf, dass die SPD nur wegen der neu entstandenen Linkspartei die Reformpolitik künftig weniger scharf ausgestalten wolle



+++  



[21.15]



Westerwelle versucht sich Gehör zu verschaffen und wird erstmal vom Moderator zur Ordnung gerufen. Dann darf er reden und wirft Rot-Grün vor, dass das Land in den vergangenen Jahren verarmt sei. Deutlich schärfer und klarer als Merkel im Kanzlerduell vor zehn Tagen formuliert der FDP-Chef. Doch sein Einwurf bleibt merkwürdig abstrakt im Vergleich zu den nach Gerechtigkeit und sozialer Wärme klingenden Äußerungen des Kanzlers.



+++  



[21.05] Die erste Runde:
Das ist der wieder, der kleine Unterschied. Während Angela Merkel etwas verkniffen ihre Personalie Paul Kirchhof verteidigt und ihr die Frage nach der "Wahrscheinlichkeit das Friedrich Merz Finanzminister wird" sichtlich unangenehm ist, reagiert Gerhard Schröder gelassen und jovial auf den Anwurf, ob die SPD nicht auch eine "Streichliste mit steuerlichen Grausamkeiten" verberge.  



Und ungefragt schiebt der Kanzler gleich noch eine Umschmeichelung des Wahlvolkes nach. Die wahren "Kanzlermacher" seien nicht die kleinen Parteien, die heute mitdiskutieren, sondern die Wähler.




 



© SPIEGEL ONLINE 2005
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbH





Zum Thema:








Zum Thema in SPIEGEL ONLINE:   
· Live-Kommentar 1: Fischer/Schröder im Guidomobil (12.09.2005)
http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,374357,00.html












    

Backward Forward Post Reply List
http://theology.co.kr