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2005/12/17 (09:19) from 129.206.197.161' of 129.206.197.161' Article Number : 286
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Klonpionier will nicht gefälscht haben
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FORSCHUNGSSKANDAL

Klonpionier will nicht gefälscht haben

Der südkoreanische Stammzellforscher Hwang Woo Suk hat Vorwürfe zurückgewiesen, seine Forschungsergebnisse seien gefälscht. Jetzt will er den Gegenbeweis antreten - und so seinen Ruf retten.

Seoul - "Unser Team hat Patienten-spezifische embryonale Stammzellen hergestellt", sagte Hwang heute auf einer Pressekonferenz. "Wir haben die Technologie dazu." Kollegen hatten Hwang in den vergangenen Tagen verdächtigt, seine Arbeiten seien gefälscht. Der Südkoreaner hatte mit seinen Klonexperimenten großes Aufsehen erregt. Ihm war es erstmals gelungen, menschliche Stammzellen aus geklonten Embryos zu gewinnen. In seiner Heimat wurde er gefeiert wie ein Star. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, stünde die Stammzellforschung vor ihrem wohl größten Skandal.



AP
Hwang Woo Suk: Wehrt sich gegen Fälschungsvorwürfe
Gestern hatte Roh Sung Il, Chef des Mizmedi-Krankenhauses in Seoul, die Fälschungsvorwürfe konkretisiert und behauptet, Hwang habe die Fälschungen zugegeben. Neun der angeblich elf Stammzelllinien, von denen in der "Science"-Studie die Rede war, seien Fälschungen gewesen, sagte Roh. Sie hätten gar nicht existiert. Der Wissenschaftler gehörte zu Hwangs Co-Autoren des "Science"-Artikels vom 19. Mai 2005. Seine Klinik hatte Hwangs Team mit Eizellspenden versorgt.

Hwang habe einen ehemaligen Mitarbeiter gedrängt, die Daten so zu manipulieren, dass am Ende elf unterschiedliche Stammzellkulturen herausgekommen seien, erklärte Roh. Die Echtheit der restlichen zwei Stammzelllinien sei fraglich.

Hwang bekräftigte heute hingegen, dass sein Forschungsteam Stammzellen von Patienten erfolgreich isoliert habe. Dafür werde er binnen weniger Tage einen detaillierten Beweis erbringen. Er sei "schockiert" von den Äußerungen Rohs. Einige der hergestellten Zellen seien abgestorben, nachdem sie verunreinigt worden seien, erklärte Hwang. Verbliebene Zellen sollen nun laut Hwang aufgetaut werden und als Beweis für die Richtigkeit seiner Aussagen dienen. Der Beweis werde in höchstens zehn Tagen vorliegen. "Ich hätte gern genug Zeit, um das Funktionieren der Technologie zu bestätigen."

Der Forscher entschuldigte sich abermals für die Kontroverse, die um seine Forschungsarbeit ausgebrochen ist. Er gab zu, dass die Studie vom Mai Fehler enthält. Er habe deshalb das Magazin "Science" darum gebeten, die Studie zurückzuziehen.

Erste Zweifel an Hwangs Studien waren aufgetaucht, nachdem sich einige veröffentlichte Bilder, die die Echtheit der Stammzellkulturen belegen sollten, als Duplikate erwiesen. Hwang hatte dies mit einem Irrtum erklärt.

Co-Autor Gerald Schatten von der University of Pittsburgh hatte sich bereits vor einigen Tagen von Hwangs Arbeit distanziert. In einen Brief an "Science" verlangte er, dass sein Name nachträglich von der Autorenliste gestrichen wird. Schatten wirft Hwang vor, Teile der Studie manipuliert zu haben. Etliche Daten sähen "zu gut aus, um wahr sein zu können", schrieb Schatten. Er habe "ernsthafte Zweifel" an der Seriosität der Arbeit.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,390724,00.html


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