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2006/03/26 (22:21) from 129.206.196.40' of 129.206.196.40' Article Number : 316
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"Das Leben der Anderen" auf Erfolgskurs



DEUTSCHER FILMPREIS

"Das Leben der Anderen" auf Erfolgskurs

Der Stasi-Thriller "Das Leben der Anderen" und das Exorzismus-Drama "Requiem" sind die großen Favoriten bei der diesjährigen Verleihung des Deutschen Filmpreises. Zu den Verlierern bei den heute bekannt gegebenen Nominierungen zählt Oskar Roehlers "Elementarteilchen".


Berlin - Der "Das Leben der Anderen" geht als großer Favorit in das Rennen um den Deutschen Filmpreis 2006. Das Spielfilmdebüt von Florian Henckel von Donnersmarck wurde in gleich elf der insgesamt 15 Kategorien nominiert, darunter auch als "Bester Spielfilm", wie die Deutschen Filmakademie heute bekannt gab.



BUENA VISTA
Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" (mit Ulrich Mühe): Favorit beim Deutschen Filmpreis
Hauptkonkurrent mit zehn Nominierungen ist Hans-Christian Schmids Film "Requiem". In der Königskategorie "Bester Spielfilm" können sich daneben der Kassenschlager "Sommer vorm Balkon", "Paradise Now", "Knallhart" und "Komm näher" Chancen auf die Trophäe, die Goldene Lola, ausrechnen.

Allein die Nominierung in dieser Kategorie ist mit jeweils 250.000 Euro dotiert. Der Sieger erhält noch einmal diese Summe. Das Preisgeld stammt aus dem Etat von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und muss für die Produktion neuer Filme verwendet werden. Donnersmarck schildert in "Das Leben der Anderen" die Geschichte eines Stasi-Hauptmannes, der ein Paar ausspioniert und sich dabei seiner eigenen Armseligkeit bewusst wird. Die Produktion wurde bereits im Januar mit vier Bayerischen Filmpreisen ausgezeichnet. Beim Deutschen Filmpreis ist er unter anderem noch in den Sparten Regie, Drehbuch, Schnitt, Bildgestaltung und Filmmusik nominiert.

Schmid erzählt in "Requiem" die authentische Geschichte einer jungen Frau in einem süddeutschen Dorf in den siebziger Jahren, die Opfer von religiösem Wahn und Exorzismus wird. Für seinen bereits auf der Berlinale gefeierten Film kann sich Schmid unter anderem Chancen in den Kategorien Kostümbild, Tongestaltung, Drehbuch und Regie machen.

Für die beste weibliche Hauptrolle wurden Inka Friedrich, Nadja Uhl (beide "Sommer vorm Balkon"), Berlinale-Gewinnerin Sandra Hüller ("Requiem") und Jasmin Tabatabai ("Fremde Haut") nominiert. In der Sparte bester Schauspieler konkurrieren Moritz Bleibtreu ("Elementarteilchen"), Ulrich Mühe ("Das Leben der Anderen") und Milan Peschel ("Netto").

Ehrenpreis noch geheim

Großer Verlierer bei den Nominierungen ist Oskar Roehlers Houellebecq-Verfilmung "Elementarteilchen": Er fand weder in der Kategorie "Bester Film" noch in der als "Bester Regisseur" Aufnahme. So bleibt es Bleibtreu und Martina Gedeck vorbehalten, wenigstens in den Darsteller-Kategorien Preise zu erringen. Noch geheim ist, wer den undotierten Ehrenpreis in Gold in diesem Jahr erhalten wird.

Kulturstaatsminister Neumann sagte, der deutsche Film befinde sich auf Erfolgskurs. Die Politik wolle die Rahmenbedingungen verbessern. Es reiche nicht aus, dass die Qualität deutscher Filme hoch sei. Vielmehr müsse auch die deutsche Filmwirtschaft wettbewerbsfähig im Vergleich mit den anderen EU-Ländern sein. "Und hier ist für mich etwas zu tun."

Der Bundesverband Regie kritisierte am Nachmittag die Art und Weise, wie die Nominierungen bekannt gegeben wurden. Auch in diesem Jahr seien zu den nominierten Filmen wieder nur die Produktionsfirmen und Produzenten mitgeteilt worden, "nicht aber, wer die Filme eigentlich gemacht hat", erklärte der Verband. "Der Bundesverband Regie protestiert gegen die Unterdrückung der Namen der Regisseure." Mit der bloßen Nennung der Verantwortlichen der Filmindustrie zeige die Bundesregierung, dass es ihr selbst bei der Verleihung von Filmpreisen nach wie vor mehr um die Belange der Filmwirtschaft gehe als um die der Filmkünstler.

Der mit 2,845 Millionen Euro höchst dotierte Kulturpreis Deutschlands wird am 12. Mai in Berlin verliehen. Die Nominierung für den Deutschen Filmpreis wurde zum zweiten Mal von der Deutschen Filmakademie und ihren rund 700 Mitgliedern vorgenommen. Die Preisträger werden in geheimer Abstimmung von allen Akademie-Mitgliedern gewählt. Die Verleihung findet im Palais am Funkturm statt. Sie wird von Michael "Bully" Herbig moderiert und von der ARD am selben Abend zeitversetzt um 21.45 Uhr ausgestrahlt. Der Deutsche Filmpreis wird seit 1951 jährlich verliehen.

jdl/AP/dpa







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