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2008/04/24 (07:11) from 79.219.79.24' of 79.219.79.24' Article Number : 340
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Reiche gehen öfter ins Ausland


Studium
Reiche gehen öfter ins Ausland
Bildungsungerechtigkeit besteht nicht nur in der Schule. Auch an der Uni entscheidet das Portemonnaie über die Zukunft. Dabei lassen sich Frauen weniger beirren als Männer.


Ungerechte Uni-Welt: Reiche Studenten gehen öfter ins Ausland als armeLaut einer im Sommer 2006 durchgeführten Umfrage des Deutschen Studentenwerkes absolvieren Studenten aus wohlhabenden Elternhäusern doppelt so häufig einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland wie junge Menschen aus armen Familien.
DSW-Präsident Rolf Dobischat befürchtet in den kommenden Jahren eine Verschärfung dieses Trends. Angesichts dichter Stundenpläne im neuen Bachelorstudium, zunehmender Finanzprobleme und der ungeklärten Anerkennung von im Ausland erworbenen Leistungsscheinen würden Studenten aus armem oder bildungsfernem Elternhaus auf ein Auslandsstudium verzichten. ZUM THEMA
Bafög:
Finanzspritze fürs Auslandsstudium
Dank Bafög:
Studenten bekommen FernwehAuslandserfahrung als wichtiger Karrierefaktor

Der DSW-Präsident verwies darauf, dass Auslandserfahrungen zunehmend für die spätere Berufskarriere entscheidend seien: „Alle Studierenden müssen mobil sein, unabhängig von ihrer Herkunft oder dem Geldbeutel der Eltern.“

Die Bundesregierung will nach Angaben von Bildungs-Staatssekretär Andreas Storm (CDU) in den kommenden fünf Jahren die Zahl deutscher Studenten im Ausland von derzeit 75 000 auf 100 000 steigern. Aktuell haben laut der Studie 16 Prozent aller deutschen Studierenden entweder ein Semester, ein Praktikum oder einen Sprachkurs im Ausland absolviert. Überraschenderweise sind es deutlich mehr junge Frauen als Männer. Um in Zukunft auch Studenten mit weniger Geld einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen, können bedürftige junge Menschen ab diesem Herbst auch im Ausland schon ab dem ersten Semester Bafög beantragen.

Deutschland als Studienort attraktiv

Für ausländische Studierende hat sich Deutschland nach Angaben von Storm „als attraktiver Studien- und Forschungsstandort etabliert“. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl ausländischer Gaststudenten von 100 000 auf rund 190 000 erhöht. Damit belegt der Studienort Deutschland im weltweiten Vergleich hinter den USA und Großbritannien einen führenden Platz. Die meisten ausländischen Studenten kommen aus China, Bulgarien und Polen. Junge Ausländer aus Industrienationen studieren in Deutschland besonders häufig Sprachen und Kulturwissenschaften. Studenten aus Entwicklungsländern wählen dagegen vor allem ingenieurwissenschaftliche Studiengänge.


Der Studie des Studentenwerks zufolge ist die finanzielle Lage der ausländischen Studenten in der Bundesrepublik schlechter als die ihrer deutschen Kommilitonen. Im Schnitt haben die jungen Ausländer monatlich 645 Euro zur Verfügung. Dagegen können die deutschen Studierenden durchschnittlich 770 Euro pro Monat ausgeben. 85 Prozent der Ausländer organisieren ihr Studium selbst und kommen ohne Austauschprogramm nach Deutschland. Zum Zeitpunkt der Umfrage hatten 62 Prozent angegeben, vor allem wegen der damaligen Studiengebührenfreiheit gekommen zu sein. Inzwischen werden allerdings in sechs unionsgeführten Bundesländern Studiengebühren erhoben. Dobischat sagte, das DSW werde die Auswirkungen der Gebühren kritisch überprüfen. Jedes Bundesland habe eigene Stipendien- und Darlehensregeln, die vor allem für junge Ausländer völlig unübersichtlich seien. Anke Helle/dpa



http://www.focus.de/wissen/bildung/studium-reiche-gehen-oefter-ins-ausland_aid_296733.html



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