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2003/03/09 (05:36) from 80.139.163.3' of 80.139.163.3' Article Number : 92
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Nachriten aus Korea






Südkorea: Mehr als 120 Tote bei Brand-Anschlag

Im südkoreanischen Daegu sind bei einem mutmaßlichen Brandanschlag auf die U-Bahn der Stadt mindestens 120 Menschen getötet und 138 verletzt worden. Diese Zahlen nannten die Rettungskräfte. Beim Ausbruch des Feuers hätten sich bis zu 400 Menschen in dem Zug befunden. Der Brand wurde vermutlich von einem geisteskranken Mann gelegt. Augenzeugen hatten beobachtet, wie er aus einer Flasche eine brennbare Flüssigkeit verspritzt und angezündet hatte. Fahrgäste versuchten vergeblich, ihn rechtzeitig zu überwältigen.  


Identifizierung der Opfer schwierig
Viele der Opfer starben an einer Rauchvergiftung. Die meterhohen Flammen und der Qualm hatten ihnen die Fluchtwege versperrt. Viele Leichen seien in einem Zustand, "der die Identifizierung schwierig macht", sagte der Bürgermeister der Stadt, Cho Hae Nyong. Deshalb ist auch noch unklar, wie hoch die Zahl der Opfer genau ist.


Für das Ausmaß der Katatstrophe sind möglicherwiese die Verkehrsbetriebe mitverantwortlich. Offenbar war nach Ausbruch des Feuers der Strom abgestellt worden. Ein entgegenkommender zweiter Zug war deshalb blockiert und fing ebenfalls Feuer. Beide Züge brannten vollständig aus.


Verdächtiger festgenommen
Ein 56-jähriger Verdächtiger wurde festgenommen und verhört. Nach Medienberichten wurde der mutmaßliche Brandstifter mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort hätten ihn andere Überlebende erkannt. Das Tatmotiv ist noch unklar. Polizeiangaben zufolge war der Mann in der Vergangenheit wegen einer Geisteskrankheit behandelt worden.


Der südkoreanische Präsident Kim Dae Jung wies den Innenminister an, zu überprüfen, ob die Unglücksstelle zu einem Sonderkatastrophengebiet erklärt werden könne. Die Maßnahme würde zu finanziellen Hilfen und Steuererleichterungen für die Überlebenden und Angehörigen der Todesopfer führen. Daegu ist mit knapp 2,5 Millionen Menschen die drittgrößte Stadt des Landes und liegt etwa 300 Kilometer südöstlich von Seoul.


Fischer spricht Mitgefühl aus
Bundesaußenminister Joschka Fischer sprach den Menschen in Südkorea sein Mitgefühl aus. "Mit großer Betroffenheit verfolgen wir in Deutschland die furchtbaren Nachrichten von dem Brandanschlag auf eine U-Bahn in der Stadt Daegu, der so viele Todesopfer gefordert hat", heißt es in einem Kondolenzschreiben an seinen südkoreanischen Amtskollegen, Choi Sung- hong. "Wir fühlen mit der koreanischen Bevölkerung in ihrem Schock und ihrer Trauer. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien und Freunden. Ihnen allen gilt unser tief empfundenes Mitgefühl."


Brandanschlag in Südkorea: 20 Tote?
 
 Mann soll Brandsatz in U-Bahn gezündet haben
 
 Bei einem Brandanschlag in der U-Bahn der südkoreanischen Stadt Daegu sind am Dienstag möglicherweise mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Dies berichtete der Fernsehsender YTN. Die Polizei bestätigte zunächst vier Todesopfer sowie 134 Verletzte. Ein Verdächtiger wurde festgenommen.
 
  
 
 Laut YTN wurden bereits 14 Todesopfer gefunden. Die Polizei erklärte, sie wisse noch nicht, wie viel Menschen sich noch im Bereich der U-Bahn befänden. Der 46-jährige mutmaßliche Täter hatte offenbar versucht, in einem Waggon einem mit Brandbeschleunigungsmittel gefüllten Milchkarton anzuzünden. U-Bahn-Gäste versuchten den Angaben zufolge, ihn davon abzuhalten. Dabei gab es eine Explosion, ein Feuer brach aus.

 600 Menschen im Zug?
    Was das Motiv für die Tat war, war noch unklar. Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser eingeliefert, wie Polizeisprecher Kim Byong-Hak sagte. Der gesamte U-Bahn-Bereich wurde gesperrt. Auch der Straßenverkehr kam teilweise zum Erliegen, weil Krankenwagen die Straßen verstopften.

 Beim Ausbruch des Feuers hätten sich bis zu 600 Menschen in dem Zug befunden, berichtete YTN. Viele Menschen könnten sich noch im Zug befinden. "Wir wissen nicht genau, wie viele Passagiere betroffen sind", sagte der Mitarbeiter eines Rettungsdienstes. Die Bergungsarbeiten dauerten noch an. Daegu ist die drittgrößte Stadt Südkoreas und war einer der Austragungsorte der Fußballweltmeisterschaft im vergangenen Jahr. Die Stadt liegt im Südosten des Landes und hat nur eine U-Bahn-Linie, die durch das Zentrum führt.





Inferno in der U-Bahn - über 130 Tote

Ein Mann hat in der südkoreanischen Millionen-Stadt Daegu einen Brandanschlag auf einen U-Bahn-Zug verübt. Dabei wurden mindestens 134 Menschen getötet und über 135 verletzt. Es ist zu befürchten, dass die Zahl der Opfer weiter ansteigt, denn viele Fahrgäste werden noch vermisst.


Daegu - Die Bestimmung der genauen Zahl der Toten sei schwierig, weil viele Leichen bis zur Unkenntlichkeit verbrannt seien, teilten die Sicherheitskräfte mit. Die Zahl der Vermissten schwankt zwischen 59 und 99. Die Bergungsarbeiten dauern weiter an.

Nach Angaben der Rettungsmannschaften starben die meisten Opfer durch das Einatmen giftiger Rauchgase. Die Polizei nahm einen 56-jährigen Tatverdächtigen fest, der wegen einer Geisteskrankheit behandelt worden war. Die möglichen Motive sind noch unklar. Die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtete jedoch unter Berufung auf die Ermittler, dass der Mann wiederholt vor Familienangehörigen einen Anschlag auf das Krankenhaus angekündigt habe, in dem er behandelt worden war.

Augenzeugen berichteten, dass der Mann einen mit leicht entzündlicher Flüssigkeit gefüllten Plastikbehälter in einen Waggon geworfen habe. Passagiere hätten noch versucht ihn daran zu hindern, den Behälter anzuzünden, sagten Augenzeugen dem Sender YTN. "Der Mann ließ das Feuerzeug fallen und der Zug fing Feuer", sagte einer der Fahrgäste.




Der Brand brach während der Fahrt aus, als sich der Zug dem zentralen Umsteigbahnhof von Daegu näherte. Nach Berichten von YTN waren zum Zeitpunkt der Katastrophe etwa 600 Fahrgäste in dem Zug. Etwa zwölf Waggons hätten Feuer gefangen, hieß es. Die Unglücksstelle lag im dichten Rauch. Nach offiziellen Angaben wurde das Feuer inzwischen gelöscht. Helfer trugen Menschen auf den Rücken und auf Tragen aus dem U-Bahnschacht. Die giftigen Rauchgase erschwerten jedoch die Bergungsarbeiten. Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser eingeliefert, wie Polizeisprecher Kim Byong-Hak sagte. Über ihren Zustand ist nichts bekannt. Der gesamte U-Bahn-Bereich wurde gesperrt. Auch der Straßenverkehr kam teilweise zum Erliegen, weil Krankenwagen die Straßen verstopften.

Der südkoreanische Präsident Kim Dae Jung wies den Innenminister an, zu überprüfen, ob die Unglücksstelle zu einem Sonderkatastrophengebiet erklärt werden könne. Die Maßnahme würde zu finanziellen Hilfen und Steuererleichterungen für die betroffenen Menschen führen.

Daegu ist mit 2,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Südkoreas und liegt etwa 300 Kilometer südöstlich der Haupstadt Seoul. Daegu war einer der Austragungsorte der Fußballweltmeisterschaft im vergangenen Jahr, ist der Standort Nummer eins der südkoreanischen Textilindustrie und gilt mit einem üppigen Warenangebot auch als Modezentrum des Landes. Die Stadt hat nur eine U-Bahn-Linie, die durch das Zentrum führt.


Hintergrund Todesfalle U-Bahn

Der Brandanschlag auf eine südkoreanische U-Bahn hat eine der schlimmsten U-Bahn-Katastrophen in der Geschichte des Nahverkehrsmittels ausgelöst. Bereits zuvor hat es immer wieder verheerende Unglücke im Untergrund gegeben.

Hamburg - Das verheerendste Unglück hatte sich im Oktober 1995 in der Metro von Baku in Aserbaidschan ereignet: 289 Menschen erstickten und verbrannten, nachdem zwei Waggons im Tunnel vermutlich durch einen Kurzschluss Feuer gefangen hatten. Die Türen der Waggons hatten sich wegen des Stromausfalls nicht mehr öffnen lassen. Fast 270 Fahrgäste wurden damals verletzt, etwa 400 Fahrgäste entkamen dem Inferno.

Ein halbes Jahr zuvor - im April 1995 - hatten 100 Menschen in Südkorea durch eine Explosion in einer U-Bahn-Baustelle ihr Leben verloren. In der Stadt Taegu war durch Nachlässigkeit bei Bauarbeiten ein Gasrohr in einem Kaufhaus angebohrt worden. Über eine Abwasserleitung gelangte das austretende Gas in die U-Bahn-Baustelle und führte dort zu einer Explosion. 143 Menschen wurden verletzt, 74 Gebäude und 91 Autos zerstört.

Trotz dieser Katastrophen ist die U-Bahn ein relativ sicheres Verkehrsmittel, auch wenn es immer wieder zu Unfällen mit Toten und Verletzten kommt. Bei Auffahrunfällen und Entgleisungen war bislang die Zahl der Todesopfer vergleichsweise gering. Fatal waren dagegen Brände in Tunneln oder unterirdischen Bahnhöfen. So starben 7 Menschen nach einem Bombenanschlag in einem U-Bahn-Tunnel in Moskau (1977). Sprengsätze waren 1994 auch in Baku die Ursache für zwei Brände, bei denen im April 13 und im Mai 7 Menschen ihr Leben verloren. In New York starben 1990 zwei Menschen durch ein Feuer in einem Tunnel, etwa 150 Menschen wurden verletzt.

Das schwerste Brandunglück der vergangenen beiden Jahrzehnte in Europa hatte 1987 ein achtlos weggeworfenes Streichholz im Londoner U- Bahnhof Kings Cross ausgelöst. Auf der in Brand gesetzten Rolltreppe und in der Schalterhallte starben 31 Menschen. Auch einer der vermutlich ersten U-Bahn-Unfälle war ein Brand: 1903 starben dabei in der Pariser Metro 84 Menschen.

Dass sich in U-Bahnen oft viele Menschen auf dichtem Raum unter der Erde drängen, hatten im März 1995 auch fanatisierte Anhänger der japanischen Aum-Sekte ausgenutzt: Sie setzten in der Tokioter U-Bahn das Nervengas Sarin frei und töteten damit 12 Menschen. 3800 Menschen wurden verletzt.



Mehr als 130 Menschen sterben bei Brandanschlag
 
In Daegu, der drittgrößten Stadt Südkoreas, hat ein Mann in der U-Bahn einen Brandanschlag verübt. In den Flammen starben mehr als 130 Menschen, zahlreiche Fahrgäste sind noch vermisst.


Die Bestimmung der genauen Zahl der Opfer sei schwierig, weil zahlreiche der geborgenen Leichen bis zur Unkenntlichkeit verbrannt seien, hieß es. Etwa 140 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt. Die Zahl der Vermissten schwankte zwischen 59 und 99. Die Bergungsarbeiten dauern noch an.

Die Polizei vermutet Brandstiftung durch einen Einzeltäter. Ein 56-jähriger Tatverdächtiger sei festgenommen worden. Nach Polizeiangaben war der Mann wegen einer Geisteskrankheit behandelt worden.

Das mögliche Motiv für die Tat ist unklar. Die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtete unter Berufung auf die Ermittler, dass der Mann wiederholt vor Familienangehörigen einen Anschlag auf das Krankenhaus angekündigt habe, in dem er behandelt worden war.
     
   Augenzeugen berichteten, dass der Mann einen mit leicht entzündlicher Flüssigkeit gefüllten Plastikbehälter in einen Waggon geworfen habe. Passagiere hätten den Mann noch daran zu hindern versucht, den Behälter mit einem Feuerzeug anzuzünden, erzählten Augenzeugen im koreanischen Fernsehen. „Der Mann ließ das Feuerzeug fallen und der Zug fing Feuer“, sagte einer der Fahrgäste.

Der Brand brach während der Fahrt in der Nähe einer Station im Zentrum der etwa 300 Kilometer südöstlich von Seoul gelegenen Stadt aus. Nach Berichten des Nachrichtensenders YTN waren zum Zeitpunkt der Katastrophe etwa 600 Fahrgäste in dem Zug.

Zahlreiche Waggons hätten Feuer gefangen, hieß es. Viele Menschen seien eingeschlossen gewesen. Die Stromversorgung in der Station fiel aus, auch der betroffene Streckenabschnitt war ohne Licht.

Dichter Rauch hüllte die Unglücksstelle ein. Helfer trugen Menschen auf den Rücken und auf Tragen aus dem U-Bahnschacht. Die giftigen Rauchgase erschwerten jedoch die Bergungsarbeiten. Das Fernsehen zeigte Bilder von weinenden Angehörigen der Opfer in den Krankenhäusern und an der Unglücksstelle.

Der südkoreanische Präsident Kim Dae Jung wies den Innenminister an, zu überprüfen, ob die Unglücksstelle zu einem Sonderkatastrophengebiet erklärt werden könne. Die Maßnahme würde zu finanziellen Hilfen und Steuererleichterungen für die betroffenen Menschen führen.

(sueddeutsche.de/dpa/AP/AFP)









Chronik - Todesfalle U-Bahn
 
Der Brandanschlag auf eine südkoreanische U-Bahn hat eine der schlimmsten U-Bahn-Katastrophen in der Geschichte des Nahverkehrsmittels ausgelöst. Eine Chronik der größten Unfälle.


    

   Daegu ist schon zum zweiten Mal von einem U-Bahn Unglück betroffen. Im April 1995 verloren 100 Menschen durch eine Explosion in einer U-Bahn-Baustelle ihr Leben. Durch Nachlässigkeit bei Bauarbeiten war ein Gasrohr in einem Kaufhaus angebohrt worden. Über eine Abwasserleitung gelangte das austretende Gas in die Baustelle und führte dort zu einer Explosion. 143 Menschen wurden verletzt, 74 Gebäude und 91 Autos zerstört.

Das verheerendste Unglück ereignete sich im Oktober 1995 in der Metro von Baku in Aserbaidschan: 289 Menschen erstickten und verbrannten, nachdem zwei Waggons im Tunnel vermutlich durch einen Kurzschluss Feuer gefangen hatten. Die Türen der Waggons hatten sich wegen des Stromausfalls nicht mehr öffnen lassen. Fast 270 Fahrgäste wurden damals verletzt, etwa 400 Fahrgäste entkamen dem Inferno.

Einen Großbrand löste 1987 ein achtlos weggeworfenes Streichholz im Londoner U-Bahnhof Kings Cross aus. Auf der brennenden Rolltreppe und in der Schalterhallte starben 31 Menschen. Auch einer der vermutlich ersten U-Bahn-Unfälle war ein Brand: 1903 starben in der Pariser Metro 84 Menschen.

U-Bahn als Anschlagsziel

Trotz dieser Katastrophen ist die U-Bahn ein relativ sicheres Verkehrsmittel, auch wenn es immer wieder zu Unfällen mit Toten und Verletzten kommt. Bei Auffahrunfällen und Entgleisungen war bislang die Zahl der Todesopfer vergleichsweise gering. Fatal waren dagegen Brände in Tunneln oder unterirdischen Bahnhöfen.

So starben1977 sieben Menschen nach einem Bombenanschlag in einem U-Bahn-Tunnel in Moskau. Sprengsätze waren 1994 auch in Baku die Ursache für zwei Brände, bei denen im April 13 und im Mai sieben Menschen ihr Leben verloren. In New York starben 1990 zwei Menschen durch ein Feuer in einem Tunnel, etwa 150 Menschen wurden verletzt.

Dass sich in U-Bahnen oft viele Menschen auf dichtem Raum unter der Erde drängen, nutzten im März 1995 auch fanatische Anhänger der japanischen Aum-Sekte aus: Sie setzten in der U-Bahn von Tokio das Nervengas Sarin frei und töteten damit zwölf Personen. 3800 Menschen wurden verletzt.

(sueddeutsche.de/dpa)





Feuerwehr „Deutsche U-Bahnen sicher“
 
U-Bahnen sind nach Einschätzung des Deutschen Feuerwehrverbandes im Alltagsbetrieb ein sehr sicheres Verkehrsmittel.


    

   Die Brandkatastrophe von Südkorea zeige unkalkulierbare Gefahren bei Anschlägen, sagte am Dienstag der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Berlins Landesbranddirektor Albrecht Broemme.

Ein unabdingbarer Sicherheitsstandard seien doppelte Fluchtwege in U-Bahn-Stationen. „Deshalb müssen Bahnhöfe mit nur einem Zugang schnellstmöglich nachgerüstet werden“, forderte Broemme.

Deutschlands Feuerwehren sind nach Angaben von Broemme auf Brände in U-Bahnanlagen mit Einsatzplänen und spezieller Ausrüstung vorbereitet. So gebe es etwa Vorkehrungen für den Schienentransport von Verletzten und Gerätschaften, für den Atemschutzeinsatz in verrauchten Tunnelanlagen und für den Funkverkehr unter Tage.

Zudem gebe es Entrauchungs- und Rettungswegkonzepte. „Je nach Länge halten sich 400 bis 800 Menschen in einem Zug auf. Bei jeder Feuermeldung in einer U-Bahnanlage wird deshalb ein Großaufgebot von Rettungskräften in Marsch gesetzt, unabhängig vom gemeldeten Ausmaß des Feuers“, erläuterte Broemme. Dass es bei Bränden in U-Bahnen Tote und Verletzte gibt, sei aber grundsätzlich nicht auszuschließen.

Nach Angaben des Landesbranddirektors gibt es in Berlin in jedem U-Bahnhof einen Schienentransportwagen für den Einsatz im Tunnel. Außerdem sei ein Tunnel für das Üben von Einsätzen in Wärme und Verqualmung besonders hergerichtet.

(sueddeutsche.de/dpa)  





Südkorea Brandanschlag auf U-Bahn: Mehr als 130 Tote

 

Im südkoreanischen Daegu sind am Dienstag bei einem mutmaßlichen Brandanschlag auf die U-Bahn der Stadt nach Angaben der Behörden mindestens 130 Menschen getötet und über 135 verletzt worden. Zunächst waren 30 leichen gebrogen worden, kurz darauf fanden sich noch einmal etwa 100 verkohlte Körper. Nach offiziellen Angaben wurde das Feuer inzwischen gelöscht.

Ein Verdächtiger ist festgenommen worden. Der 46-jährige mutmaßliche Täter, der einen Trainingsanzug trug, hatte offenbar versucht, in einem Waggon einem mit Brandbeschleunigungsmittel gefüllten Milchkarton anzuzünden. U-Bahn-Gäste versuchten den Angaben zufolge, ihn davon abzuhalten. Dabei gab es eine Explosion, ein Feuer brach aus. Was das Motiv für die Tat war, war noch unklar.

600 Menschen im Zug

Beim Ausbruch des Feuers hätten sich bis zu 600 Menschen in dem Zug befunden, berichtete YTN. Viele Menschen könnten sich noch im Zug befinden. „Wir wissen nicht genau, wie viele Passagiere betroffen sind“, sagte der Mitarbeiter eines Rettungsdienstes der Nachrichtenagentur Reuters. Die Bergungsarbeiten dauerten noch an. Der gesamte U-Bahn-Bereich wurde gesperrt. Auch der Straßenverkehr kam teilweise zum Erliegen, weil Krankenwagen die Straßen verstopften.

„(Die Menschen) sind schwer verletzt“, sagte eine Mitarbeiterin der Notaufnahme einer nahgelegenen Klinik über die 19 Menschen, die dort zunächst eingeliefert wurden.

Daegu liegt 320 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Seoul.  Daegu ist die drittgrößte Stadt Südkoreas und war einer der Austragungsorte der Fußballweltmeisterschaft im vergangenen Jahr. Die Stadt hat nur eine U-Bahn-Linie, die durch das Zentrum führt.

Internationale Beileidsbekundungen

Bundesaußenminister Joschka Fischer sprach den Menschen in Südkorea sein Mitgefühl aus. „Mit großer Betroffenheit verfolgen wir in Deutschland die furchtbaren Nachrichten von dem Brandanschlag auf eine U-Bahn in der Stadt Daegu, der so viele Todesopfer gefordert hat“, heißt es in einem Kondolenzschreiben an seinen südkoreanischen Amtskollegen, Choi Sung- hong. „Wir fühlen mit der koreanischen Bevölkerung in ihrem Schock und ihrer Trauer. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien und Freunden. Ihnen allen gilt unser tief empfundenes Mitgefühl.“

Text: @jöt
Bildmaterial: dpa, AP





U-Bahn-Anschlag - Szenen des Grauens in südkoreanischer U-Bahn

18. Februar 2003 Ständig wächst die Zahl der Todesopfer, die die Behörden nach der Brandstiftung in der U-Bahn von Daegu melden. Auch Stunden nach der Katastrophe lässt sich das ganze Ausmaß des Schreckens nur erahnen. Rettungsarbeiter berichten von Szenen wie in einem schwarzen Höllenschlund: „Da liegen Leichen, von denen nur noch ein paar Knochen und Asche übrig ist. Wie soll man die jemals zählen?“ sagt ein Feuerwehrmann.

Fast 50 Tote werden von der Polizei bis zum Nachmittag bestätigt. Mindestens genau so viele gelten als vermisst. Auch acht Stunden nach dem Brand ist es in dem U-Bahn-Schacht immer noch heiß. Alles ist schwarz, von den zwei ausgebrannten Zügen sind nur verkohlte Stahlskelette übrig. In dem schwarz verrußten U-Bahnhof liegt ein Turnschuh auf dem Bahnsteig, den offenbar ein flüchtender Fahrgast in Panik verloren hat.

„Es ist die Hölle da unten“

"Wir bekommen hier Berichte von übereinanderliegenden Leichen. Beziffern können wir das noch nicht“, sagt ein Polizeisprecher hilflos. „Es ist die Hölle da unten. Die Leute sind einfach total verbrannt“, berichtet ein Feuerwehrmann mit rußverschmiertem Gesicht. Offenbar hat sich das Feuer rasend schnell ausgebreitet, die Opfer hatten keine Chance zur Flucht. Nach Augenzeugenberichten öffnete ein 56-jähriger Geisteskranker eine Plastikflasche, spritzte eine hochbrennbare Flüssigkeit in einen U-Bahn-Waggon und setzte sie mit einem Feuerzeug in Brand. Fahrgäste versuchten noch, ihn zu überwältigen, doch der Brandstifter schlug sie zurück.

Das Feuer breitete sich in kürzester Zeit auf die benachbarten Waggons aus, der U-Bahnhof versank in dickem schwarzen Rauch. Offenbar trug auch der Verkehrsbetrieb selbst zum Ausmaß der Katastrophe bei: Nach Ausbruch des Brandes stellte der Betreiber den Strom ab. Ein neben dem brennenden Zug stehender zweiter U-Bahnzug war deshalb blockiert und fing ebenfalls Feuer. Beide je sechs Waggons zählende Züge brannten vollständig aus. Die 19-jährige Lee Mi Young rief aus dem brennenden Waggon noch ihren Vater an, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete: „Papa, hilf mir. Die Tür geht nicht auf“, rief sie, bevor die Verbindung abbrach.

Provisorische Krankenlager und Listen mit Vermisstn

Rauch und giftige Gase standen nach Ausbruch des Feuers meterhoch über dem Eingang zur U-Bahn und behinderten die Rettungsarbeiten. Die Polizei riegelte das gesamt Zentrum der viergrößten südkoreanischen Stadt für den normalen Verkehr ab, um die hunderten Rettungs- und Feuerwehrwagen nicht zu behindern. In der Nähe der U-Bahnstation wird ein Zelt aufgeschlagen, um Angehörige und Freunde der Opfer zu betreuen. Weinende Familienmitglieder drängen sich hier um die großen weißen Tafeln mit den Namen der Toten und Verletzten, die bereits identifiziert wurden. Die Verletzten wurden in zahlreiche Krankenhäuser eingeliefert, wo in den Fluren provisorische Krankenlager eingerichtet wurden.

Text: AFP
Bildmaterial: AP


Festnahmen - Archiv: Angeblich Giftgasanschlag auf Londoner U-Bahn vereitelt

17. November 2002 Die britische Polizei hat mit der Festnahme von drei Terrorverdächtigen offenbar einen Anschlag vereitelt. Berichte über ein geplantes Zyanid-Attentat auf die Londoner U-Bahn wies die Regierung zwar am Sonntag zurück. Die Nordafrikaner mit mutmaßlichen Verbindungen zum Al-Qaida-Netzwerk hätten aber „terroristische Akte“ vorbereitet, bestätigte die Polizei.

In Kuwait nahmen nahmen Sicherheitskräfte am Samstag nach eigenen Angaben den Al-Qaida-Verantwortlichen für die Golfregion fest. In London wurde ein Strategiepapier der Organisation von Extremistenführer Osama bin Ladin mit neuen Drohungen auch gegen arabische Staaten bekannt.

Keine Beweise für geplanten Anschlag mit Giftgas

Nach den Berichten über die Festnahmen wurde im Londoner Innenministerium bestätigt, den Männern aus Nordafrika werde der Besitz von Materialien zur Vorbereitung „terroristischer Akte“ vorgeworfen. Auf Grundlage des Anti-Terror-Gesetzes sei Anklage gegen die Männer im Alter von 21 bis 33 Jahren erhoben worden.  Bereits Anfang der Woche wurden die Arbeitslosen dem Haftrichter vorgeführt. Dem britischen TV-Sender Sky News zufolge gehören sie der Organisation Nordafrikanische Front an, die Verbindungen zur Al-Qaida unterhalten soll.

Für einen möglichen Giftgasanschlag gebe es allerdings „keinerlei Beweis“, sagte Vizepremierminister John Prescott. Die „Sunday Times“ hatte unter Berufung auf Geheimdienstinformationen berichtet, die Männer hätten sich im Ausland um entsprechende Bestandteile bemüht. Unter den Verdächtigen ist einem Bericht des französischen „Journal du Dimanche“ zufolge auch der 30-jährige Rabah Kadri alias „Toufik“, der zum Kern der europäischen Islamistenszene gehören soll. Er habe sich mit gefälschten französischen Papieren in London aufgehalten.

Kuwaitis planten Anschlag in Jemen

Mit der Festnahme des kuwaitischen Al-Qaida-Anführers Mohsen al Fadli sei ein Anschlag auf ein von US-Bürgern bewohntes Hotel in Jemen verhindert worden, sagte ein Sprecher der kuwaitischen Sicherheitskräfte am Samstag. Wie die Zeitung „El Watan“ berichtete, sollte das Attentat noch während des derzeitigen islamischen Fastenmonats Ramadan stattfinden. Bei der Vernehmung des Kuwaiters habe sich zudem ein „direkter Zusammenhang“ mit den Anschlägen auf die „USS Cole“ und die „Limburg“ ergeben. Al Fadli sei als Al-Qaida-Chef für Saudi-Arabien, Kuwait, Katar, Bahrain, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate zuständig gewesen. Er wurde am Samstag zusammen mit einem weiteren Verdächtigen der Justiz vorgeführt.

Ein Mitarbeiter der US-Regierung hatte am Freitagabend bereits die Festnahme eines ranghohen Al-Qaida-Mitglieds verkündet, ohne jedoch mitzuteilen, um wen es sich handele und wo der Mann festgenommen worden sei.

Treffen deutscher Botschafter wegen Anschlagswarnung abgesagt

Eine Konferenz der deutschen Botschafter in Ostafrika wurde laut „Bild am Sonntag“ wegen konkreter Hinweise auf einen Anschlag abgesagt. Das Treffen der sieben Diplomaten sollte Anfang der Woche in der kenianischen Hauptstadt Nairobi stattfinden. Ein Sprecher des Außenamtes sagte, die Konferenz sei „auch aus Sicherheitserwägungen verschoben worden“.

Text: AFP
Bildmaterial: dpa


Brandanschlag - Hohe Sicherheitsstandards in deutschen U-Bahn-Tunneln

18. Februar 2003 Brandkatastrophen wie in Südkorea sind nach Einschätzung von Experten auch in deutschen U-Bahn-Tunneln möglich, aber unwahrscheinlich. Hohe Sicherheitsanforderungen haben die Bahnen im Alltagsbetrieb zu einem sehr zuverlässigen Verkehrsmittel gemacht. Nach Angaben des Vizepräsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Berlins Landesbranddirektor Albrecht Broemme, sind die Feuerwehren mit spezieller Ausrüstung und Einsatzplänen auf Brände in U-Bahnanlagen vorbereitet.

Bei jeder Feuermeldung in einer U-Bahnanlage werde ein Großaufgebot von Rettungskräften in Marsch gesetzt, sagte Broemme. Dass es bei Bränden in U-Bahnen Tote und Verletzte geben könne, sei aber grundsätzlich nicht auszuschließen. Ähnlich äußerte sich der TÜV-Geschäftsführer für Bahntechnik, Herbert Jansen, in einem Gespräch mit der Hörfunkagentur dpa/Rufa. Die in deutschen Bahnen verwendeten Materialien seien kaum entflammbar, die Brandschutz- Standards entsprächen denen der Luftfahrt.

Keine "Todesfallen"

„Unsere Tunnel sind keine Todesfallen“, sagte auch ein Sprecher der Hannoverschen Verkehrsbetriebe, Üstra AG. Ziel sei es, bei einem Brand nie im Tunnel stehen zu bleiben. Selbst wenn die Notbremse gezogen werde, dürfe die Bahn generell nicht anhalten, sondern müsse bis zur nächsten Station fahren, betonte ein Sprecher der Verkehrsgesellschaft Frankfurt. Ähnliche Vorschriften gelten in Stuttgart. In Nürnberg werden - ebenso wie in den meisten anderen Städten - die Notfallpläne in regelmäßigen Abständen mit Großübungen simuliert.

In Hamburg sind nach Angaben eines Sprechers alle 796 Wagen der drei U-Bahn-Linien mit Sprinkleranlagen, Feuerlöschern und Brand hemmenden Materialien ausgestattet. Rudolf Büssem, Sachverständiger für Feuerlöschanlagen, hält Sprinkleranlagen für eine besonders gute Maßnahme zum vorbeugenden Brandschutz: „Auch die U-Bahnen in Madrid und Athen sind damit ausgerüstet.“

Idel sind Doppelwandtunnel

Für Sprinkleranlagen spricht sich auch Dietmar Hosser, Professor für Brandschutz an der Technischen Universität Braunschweig, aus. „Die Wagen sind meist mit viel Kunststoff und Polstern ausgestattet, die dem Feuer viel Nahrung geben“, sagte er. Bei einem Tunnelbrand entwickelten sich schnell Temperaturen über 1000 Grad. Bereits bei etwa 500 Grad schmelzten die aus leichten Aluminium bestehenden Karosserien. Die Tunnelsituation erschwere den Rettungskräften zudem eine schnelle Brandbekämpfung.

Ideal wären für alle Bahnen in Tunnelstrecken nach Ansicht des Düsseldorfer Oberbrandrats Ulrich Cimolino Doppelwandtunnel mit getrennten Verkehrswegen, Fahrzeuge mit schwer entflammbaren oder nicht brennbaren Materialien und automatische Löschanlagen.


Text: dpa



Mehr als 130 Tote bei Brandanschlag in Südkorea


140 Verletzte sind bislang zu beklagen. Die Polizei vermutete Brandstiftung durch einen Einzeltäter. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen. Sein Motiv liegt im Dunkeln.
  
Völlig ausgebrannte U-Bahn im südkoreanischen Daegu
Foto: AP    
Seoul -  Der verheerende Brandanschlag auf einen U-Bahnzug in der südkoreanischen Stadt Daegu hat am Dienstag vermutlich mehr als 130 Menschen das Leben gekostet. Nach Berichten des koreanischen Fernsehens wurden mindestens 134 Todesopfer gezählt. Die Bestimmung der genauen Zahl sei schwierig, weil zahlreiche der geborgenen Leichen bis zur Unkenntlichkeit verbrannt seien, hieß es. Etwa 140 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt. Die Zahl der Vermissten schwankte zwischen 59 und 99. Die Bergungsarbeiten dauerten bis zum Abend (Ortszeit) an.


Die Polizei vermutete Brandstiftung durch einen Einzeltäter. Ein 56-jähriger Tatverdächtiger sei festgenommen worden. Nach Polizeiangaben war der Mann wegen einer Geisteskrankheit behandelt worden. Das mögliche Motiv für die Tat war zunächst unklar. Die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtete jedoch unter Berufung auf die Ermittler, dass der Mann wiederholt vor Familienangehörigen einen Anschlag auf das Krankenhaus angekündigt habe, in dem er behandelt worden war.


Augenzeugen berichteten, dass der Mann einen mit leicht entzündlicher Flüssigkeit gefüllten Plastikbehälter in einen Waggon geworfen habe. Passagiere hätten den Mann noch daran zu hindern versucht, den Behälter mit einem Feuerzeug anzuzünden, erzählten Augenzeugen im koreanischen Fernsehen. „Der Mann ließ das Feuerzeug fallen und der Zug fing Feuer“, sagte einer der Fahrgäste.


Der Brand brach während der Fahrt in der Nähe einer Station im Zentrum der etwa 300 Kilometer südöstlich von Seoul gelegenen drittgrößten Stadt des Landes aus. Nach Berichten des Nachrichtensenders YTN waren zum Zeitpunkt der Katastrophe etwa 600 Fahrgäste in dem Zug. Zahlreiche Waggons hätten Feuer gefangen, hieß es. Viele Menschen seien eingeschlossen gewesen. Die Stromversorgung in der Station fiel aus, auch der betroffene Streckenabschnitt war ohne Licht.


Dichter Rauch hüllte die Unglücksstelle ein. Helfer trugen Menschen auf den Rücken und auf Tragen aus dem U-Bahnschacht. Die giftigen Rauchgase erschwerten jedoch die Bergungsarbeiten. Das Fernsehen zeigte Bilder von weinenden Angehörigen der Opfer in den Krankenhäusern und an der Unglücksstelle.


Der südkoreanische Präsident Kim Dae Jung wies den Innenminister an, zu überprüfen, ob die Unglücksstelle zu einem Sonderkatastrophengebiet erklärt werden könne. Die Maßnahme würde zu finanziellen Hilfen und Steuererleichterungen für die betroffenen Menschen führen.  dpa


Artikel erschienen am 18. Feb 2003


Berliner Feuerwehr setzt auf vorbeugende Maßnahmen

Berlin (AP) Eine Brandkatastrophe wie die in der südkoreanischen U-Bahn lässt sich nach Auskunft der Berliner Verkehrsbetriebe und der Feuerwehr nur verhindern, aber nicht komplett vermeiden. Wie BVG und Berliner Feuerwehr am Dienstag mitteilten, setzen sie auf schwerentflammbare Materialien in ihren Zügen, die den Fahrgästen im Brandfall die Zeit zu geben, über die Fluchtwege zu entkommen. Die Feuerwehr rät den Fahrgästen, einen Brand möglichst schnell zu melden und die Notbremse zu ziehen.

Landesbranddirektor Albrecht Broemme sagte: «Das A und O sind vorbeugende Maßnahmen», damit es gar nicht erst zu einem Brand komme. Dazu zählen neben den schwer entflammbaren Materialien in den Zügen die Zahl der Notausstiege auf den U-Bahn-Strecken und der Notausgänge in den Bahnhöfen. «In Berlin haben wir einen Standard erreicht, mit dem wir zufrieden sein können», erklärte er.

Hans-Heino Dubenkropp vom Vorstand der BVG berichtete, dass die Verkehrsbetriebe aus dem U-Bahn-Brand an der Deutschen Oper im Juli 2000 viel gelernt hätten. So sei die Kommunikation mit der Feuerwehr verbessert worden. Mindestens zweimal im Jahr würden Feuerwehrübungen abgehalten. Auch die Ausbildung der Feuerwehrleute enthalte einen Block, der sich mit der Zusammenarbeit mit der BVG befasst. Die Lagepläne der U-Bahn seien bekannt.

Zu der Katastrophe in Südkorea sagte Dubenkropp: «Es wäre völlig falsch zu behaupten, so etwas könnte bei uns nie passieren.» Auch Brömme räumte ein, keine Sicherheitsmaßnahme könne einem Anschlag statthalten.

Beide ermutigten die Passagiere, im Brandfall sofort die Notbremse zu ziehen. Selbst im Falle eines Stromausfalls würde der Zug dann noch in den nächsten Bahnhof rollen. Auch die Türen der Waggons seien mit Notöffnungseinrichtungen ausgestattet, für die kein Strom benötigt werde. Die Hauptgefahr im Falle eines Brandes sei weniger das Feuer als der Rauch. Dubenkropp rät den Fahrgästen daher, sich schnell und in gebückter Haltung vom Brandherd wegzubewegen, weil der Rauch nach oben steigt.

Der Sprecher der Berliner Feuerwehr resümierte, dass es seit Sommer 2000 in Berliner U-Bahnhöfen über 40 mal gebrannt habe. Es habe sich jedoch zumeist um kleine Schwelbrände etwa von Papierkörben gehandelt. Niemand sei zu Schaden gekommen.



dpa-Gespräch: Bei Tunnelbränden bleibt wenig Zeit

Braunschweig (dpa) - Für die Rettung von U-Bahn-Fahrgästen bleibt bei einem Brand sehr wenig Zeit. «Trotz hoher Sicherheitsstandards gilt das auch für deutsche U-Bahnen», sagte Dietmar Hosser am Dienstag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Der Professor für Brandschutz an der Technischen Universität (TU) Braunschweig ist Spezialist für Tunnelbrände.

Ein Feuer, egal ob durch einen Anschlag wie in Südkorea oder einen technischen Defekt verursacht, sei von den Passagieren mit den vorhandenen Feuerlöschern kaum in den Griff zu bekommen. «Die Wagen sind meist mit viel Kunststoff und Polstern ausgestattet, die dem Feuer viel Nahrung geben», sagte er. Bei einem Tunnelbrand entwickelten sich schnell Temperaturen über 1000 Grad.

Schon bei etwa 500 Grad schmelzen die aus leichten Aluminium bestehenden Karosserien. Die Tunnelsituation erschwere den Rettungskräften zudem eine schnelle Brandbekämpfung. Eine gute Lösung seien Sprinkleranlagen, wie es sie zum Beispiel auf einigen Abschnitten in Hamburg gebe. «Aber sie sind sehr teuer und die Angst vor einem Missbrauch ist hoch», sagte Hosser.

Für die Passagiere sei besonders die starke Rauchentwicklung ein Problem. Durch den Kamineffekt suche sich der Rauch seinen Weg zur nächsten Station und ziehe somit genau den Fluchtweg entlang. Haben die Passagiere eine Station erreicht, sind ihre Rettungschancen in Deutschland gut. «Auf deutschen U-Bahnhöfen ist so gut wie kein brennbares Material zu finden, größere Brände in Stationen sind eher unwahrscheinlich», sagte Hosser.






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